Cumbres Poblano

Ein Atemzug, der sich wie ein Triumph anfühlt, ein Blick, der unzählige Eindrücke sammelt – so beginnt die Geschichte des Panoramas "Cumbres Poblano". In sagenhaften 4700 Metern über dem Meer präsentiert sich ein weitläufiger Blick über die atemberaubende Landschaft von La Malinche, einem ruhenden Vulkan in der Nähe von Puebla, Mexiko. Mit der schroffen Textur der vulkanischen Steine unter meinen Füßen und dem Rausch der dünnen Höhenluft in meinen Lungen fühlte ich mich winzig in dieser majestätischen Weite.

Die Morgensonne taucht die Szene in ein sanftes Licht, während die Wolken wie ein tanzender Schleier über den grünen Tälern schweben. Der Kontrast zwischen den dunkleren Felsen im Vordergrund und der sanften Ferne, die im Dunst zu schwinden scheint, ist faszinierend. Jedes Detail scheint in der Stille dieses Ortes zu ruhen und wartet darauf, auf meiner Kamera eingefangen zu werden.

Zu diesem Zeitpunkt des Schaffensprozesses war jeder Schritt, jeder Atemzug eine Anstrengung – das Ringen um Luft in dieser Höhe ist nichts für schwache Nerven. Dennoch wollte ich diesen grandiosen Ausblick, diesen Moment der Reinheit und Größe, festhalten. Die technischen Aspekte der Fotografie traten in den Hintergrund, während ich in diesem Moment ganz im Jetzt verankert war. Das Panorama, das sich aus 18 Einzelbildern zusammensetzt, habe ich mit einer Brennweite von 17mm und einer Blende von f10 aufgenommen, um die Schärfe und Klarheit der gesamten Szene zu gewährleisten.

Die Metamorphose des Augenblicks in ein zeitloses Kunstwerk ist ein Tanz mit Licht und Landschaft. Jedes einzelne Bild fügt sich nahtlos in das nächste, die Feinabstimmung am Rechner ist mindestens so anspruchsvoll wie das Klettern auf den Gipfeln der Malinche. "Cumbres Poblano", zu Deutsch "Gipfel von Puebla", ist nicht nur ein Titel – es ist ein Statement, eine Ode an die erhabene Schönheit Mexikos und ihrer vielfältigen Natur.

In den Minuten, in denen ich mein Werk vollendete, habe ich kaum bemerkt, wie die Zeit verging. Etwas Bleibendes zu erschaffen, das die Herzen der Menschen erreicht und sie vielleicht inspiriert, selbst hinaus in die Welt zu ziehen und den Geist der Natur zu erfühlen – das ist der tiefere Grund, weshalb ich diese Strapazen auf mich nehme. Der Stolz, ein so umfangreiches Panorama erschaffen zu haben, verblasst jedoch fast in der Demut, die dieser Ort in mir geweckt hat. Ein Spiel von Licht, Schatten und Grenzenlosigkeit hat mich in seinen Bann gezogen – ich hoffe, meine Bilder können auch euch ein wenig davon vermitteln.


Dieser Beitrag ist Teil der Fotoreihe Mexico von Dr. Alexander Motzek. Erkunde hier weitere Fotografien dieser Kollektion.

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